Vier Methoden um Gesellschaftstanz zu lernen

Das Erlernen von Bachata, Zouk, Salsa oder Kizomba ist wie das Erlernen einer neuen Sprache, nur mit zwei linken Füßen und peinlichem Zusammenstoßen mit anderen. Doch die Art und Weise, wie man das Tanzen lernt, kann so vielfältig sein wie die Schritte selbst. Laut meinen Beobachtungen als sozialer Schmetterling in Wien gibt es vier Typen von Tanzschülern, jeder mit seinen eigenen Eigenheiten und Vorteilen.

"Teil der Familie" aka "Engagierter Schüler"

Treffen Sie Susi. Sie ist seit über einem Jahr in derselben Tanzschule und liebt es absolut! Diese Tänzerin ist ein Gewohnheitstier und besucht das gleiche Studio wie ein Uhrwerk. Sie ist diejenige mit den beeindruckendsten Fußbewegungen, ihre Bewegungen sind geschmeidig und selbstbewusst. Susi zahlt weiterhin für monatliche Pässe und nimmt regelmäßig an täglichen Kursen bei ihren geliebten Lehrern teil. Obwohl "geliebt" nicht ganz das richtige Wort ist. Sie verehrt ihre Lehrer und sieht sie als Könige und Königinnen der Tanzszene an und geht nur zu Socials, die von ihrer Schule organisiert werden – nirgendwo sonst! Es wäre untreu, anderswo zu tanzen. Teil der Familie zu sein, bedeutet ihr alles. Deshalb hat sie sogar angefangen, ihre Haare und Kleidung wie die Lehrer zu stylen, die sie bewundert. Tatsächlich hat sie einige ihrer alten Freunde verloren, weil sie nur noch über Tanzen sprechen will.

Gründe für die Wahl dieser Methode

• Lernfortschritt: ⭐️⭐️⭐️ - Konstante Praxis und persönliches Feedback führen zu schnellem und beeindruckendem Fortschritt.
• Effizienz: ⭐️⭐️ - Fokussiertes Lernen mit minimalen Ablenkungen.
• Kosten: 💰💰💰 - Regelmäßige Kursgebühren in einer professionellen, aber teuren Schule und möglicherweise zusätzliche Privatstunden.
• Zeitaufwand: 🕰️🕰️🕰️ - Tägliche Verpflichtung zu den Kursen.
• Gelegenheit, Freunde zu finden: 👫 - Regelmäßiger Kontakt mit Klassenkameraden und Lehrern fördert Verbindungen. Sie sind eine Familie. 😀
• Vereinbarkeit mit der Arbeit: 🏢 - Gut, da die Kurse abends nach der Arbeit stattfinden.
• Vereinbarkeit mit Familienpflichten: 👨‍👩‍👧‍👦👎 - Erfordert die Suche nach Kinderbetreuung oder die Koordinierung der Zeitpläne mit Familienmitgliedern. Aber da Susi Single und fabelhaft ist, sind freie Abende kein großes Problem.

Max der Workshop-Wanderer

Max ist ein Schmetterling der Tanzszene, der von einem Workshop zum nächsten flattert und Wissen und Inspiration von verschiedenen Lehrern sammelt. Er kennt jeden und kann DJs auf jeder Latin-Party abklatschen. Dieser flexible „heute hier, morgen woanders“ Methode gibt ihm die Möglichkeit, hübsche Damen zu treffen, besonders in Probe- und Anfängerkursen. Er ist derjenige mit dem vielfältigsten Können und kann nahtlos zwischen Salsa, Bachata und Zouk wechseln. Der Mann prahlt auch mit seiner Sammlung von „privaten Tanztreffen“. Aber sein Bankkonto ist vielleicht nicht so glücklich wie seine... Füße, und der Tanzfortschritt könnte weniger linear sein als bei Susi. Trotzdem würde Max seine vielfältigen Erfahrungen für nichts auf der Welt eintauschen.

Gründe für die Wahl dieser Methode

• Lernfortschritt: ⭐️⭐️ - Unterschiedliche Perspektiven können bereichernd sein, aber es kann an Konsistenz fehlen.
• Effizienz: ⭐️⭐️ - Erfordert Reisen und Planung zwischen den Workshops (da sie an verschiedenen Orten in der Stadt und oft an denselben Abenden stattfinden).
• Kosten: 💰💰 - Variiert je nach Workshop-Gebühren, aber generell zwischen 5€ und 25€ pro Workshop.
• Zeitaufwand: 🕰️🕰️ - Variiert je nach Workshop-Zeitplänen und Reisezeit, aber generell viel Flexibilität.
• Gelegenheit, Freunde zu finden: 👫👫 - Gelegenheiten, bei jedem Workshop neue Leute zu treffen, besonders Anfänger. Je hübscher, desto besser ;)
• Vereinbarkeit mit der Arbeit: 🏢 - Moderat - Kann je nach Workshop-Zeitplänen flexibel sein, aber generell gut, da nur Reisen in Wien erforderlich sind.
• Vereinbarkeit mit Familienpflichten: 👨‍👩‍👧‍👦 - Gut! Max ist Single und möchte das auch bleiben. Workshops quer durch die Stadt an Wochenenden oder abends? Kein Problem!

Sophie die Online-Autodidaktin

Sophie ist alleinerziehende Mutter mit geringem Einkommen. Sie ist auch eine selbstständige Seele, die durch Online-Tutorials lernt und mit ihren Tanzpartnern bei Socials übt. Sie ist diejenige, die die meiste Kontrolle über ihr Lerntempo und ihr Budget hat, oft in ihrer gemütlichen Wohnung zu finden ist und ihre Bewegungen mit Hilfe von YouTube und Online-Communities perfektioniert. Während sie das personalisierte Feedback eines traditionellen Studios vermissen könnte, gedeiht Sophie dank der Flexibilität und Unabhängigkeit ihres gewählten Weges. Sie ist frei, spontan zu Socials zu gehen und versucht zu lernen, wann immer sie die Gelegenheit dazu hat.

Gründe für die Wahl dieser Methode

• Lernfortschritt: ⭐️⭐️ - Kann selbstgesteuert sein, erfordert jedoch Selbstdisziplin und Zugang zu zuverlässigen Ressourcen.
• Effizienz: ⭐️⭐️⭐️ - Flexibel - Kann an persönliche Zeitpläne angepasst werden.
• Kosten: 💸 - Kann kostenlos sein oder minimale Abonnementgebühren erfordern.
• Zeitaufwand: 🕰️ - Flexibel - Kann selbstgesteuert und an persönliche Zeitpläne angepasst werden.
• Gelegenheit, Freunde zu finden: 👫👫 - Erfordert aktive Teilnahme an Online-Communities und sozialen Veranstaltungen.
• Vereinbarkeit mit der Arbeit: 🏢⭐️⭐️⭐️ - Hoch - Kann selbstgesteuert und an Arbeitszeitpläne angepasst werden.
• Vereinbarkeit mit Familienpflichten: 👨‍👩‍👧‍👦⭐️⭐️⭐️ - Hoch - Sophie passt sich ihren familiären Verpflichtungen an und versucht zu tanzen, wann immer ihr Kind beim anderen Elternteil ist.

Franz der Festival-Fanatiker

Franz ist ein Wochenend-Krieger, der seinen gesamten Urlaub (ja, 25 Arbeitstage im Jahr) intensiven Workshops und sozialen Partys bei Tanzfestivals in Spanien, Griechenland, Großbritannien, Deutschland, der Türkei oder sogar Nordafrika widmet (du, Habana in Tunesien!). Er ist derjenige mit den intensivsten Erfahrungen und den epischsten Tanzgeschichten und erzählt oft seinen Freunden von seinen neuesten Festivalabenteuern. Er ist stolz auf alle Tanzvideos mit weltberühmten Bachata- und Salsa-Stars - Daniel & Desiree hier, Ataca und La Alemana dort. Aber sein Fortschritt ist… nicht so groß, da er dazu neigt, mehr zu schlafen und zu feiern als zu lernen. Es ist durch lange Strecken des „normalen Lebens“ unterbrochen, in denen er geduldig auf die nächste Gelegenheit wartet, sich in die Welt des Tanzes zu stürzen.

Gründe für die Wahl dieser Methode

• Lernfortschritt: ⭐️⭐️ - Intensive Lernphasen, aber Pausen zwischen den Festivals können den Fortschritt behindern.
• Effizienz: ⭐️ - Bedeutender Zeitaufwand für begrenzte Lernphasen.
• Kosten: 💰💰💰 - Festivalpässe, Reisen und Unterkunft sind SEHR teuer.
• Zeitaufwand: 🕰️🕰️🕰️ - Hoch - Intensives Lernen an Festivalwochenenden, viel Zeit für Reisen.
• Gelegenheit, Freunde zu finden: 👫👫👫 - Die immersive Umgebung fördert das Sozialisieren und das Knüpfen internationaler Verbindungen. Was in Italien passiert, bleibt in Italien, richtig?
• Vereinbarkeit mit der Arbeit: 🏢👎 - Erfordert, dass man für Festivalwochenenden (da Reisen meist freitags und montags erfolgen) frei nimmt.
• Vereinbarkeit mit Familienpflichten: 👨‍👩‍👧‍👦👎 - Erfordert, dass man für Festivalwochenenden Zeit von der Familie fernbleibt.

Also, welche Methode ist die beste? Bei einem Lehrer/Schule bleiben, jedes Mal zu einem anderen Workshop rennen, zu Hause lernen oder zu Festivals reisen? Ich persönlich neige dazu, je nach privatem und beruflichem Stress zu mischen und anzupassen, aber generell sind Flexibilität und Kosteneffizienz ein großer Pluspunkt. Letztendlich hängt die beste Methode von den individuellen Zielen, Vorlieben und Lebensstil ab. Also, zieh deine Tanzschuhe an, wähle deinen Weg und mach dich bereit, dich zur Meisterschaft in Salsa, Bachata, Zouk und Kizomba zu tanzen!